Institut für gesundes Altern IGESA |
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Der Preis des WohlstandsAls "Wohlstandssyndrom“ oder metabolisches Syndrom wird das gemeinsame Auftreten bestimmter Zivilisationskrankheiten bezeichnet. Es liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt sind:
Nicht umsonst wird das metabolische Syndrom auch als "tödliches
Quartett“ bezeichnet, denn alle Krankheiten, die darunter zusammengefasst
werden, stellen ein Risiko für die Gesundheit von Herz und Gefäßen dar. Das belegt auch eine 2001 in Finnland und Schweden durchgeführte Studie, in deren Rahmen 4.483 Patienten nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht wurden: Koronare Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall traten bei Patienten mit metabolischem Syndrom bis zu dreimal häufiger auf. Im Vergleich zu gesunden hatten Personen mit metabolischem Syndrom eine um das 4fache gesteigerte Gesamtsterblichkeit und eine um das 5,5fache erhöhte Sterblichkeit, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht wurde. Nach sieben Jahren war jeder fünfte Studienteilnehmer verstorben. Um festzustellen, mit welcher Häufigkeit das metabolische Syndrom auftritt, wurden in den USA die Daten von knapp 9.000 Erwachsenen ausgewertet (Third National Health and Nutrition Examination Survey): Demnach ist mindestens jeder fünfte Amerikaner davon betroffen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter kontinuierlich zunimmt, von 6,7% bei den 20- bis 30-Jährigen auf 43,5% bei den über 60-Jährigen. Ein Resultat, das auch auf europäische und deutsche Verhältnisse übertragbar ist - Tendenz steigend. Diese epidemieähnliche Entwicklung liegt begründet
in dem für westliche Länder typischen ungesunden Lebensstil: Vermutlich liegt dem metabolischen Syndrom eine vererbte schwächere Insulinwirkung (Insulinresistenz) zugrunde, die irgendwann offensichtlich wird. Deren Ausprägung hängt sehr stark von Lebensstilfaktoren ab: Insbesondere durch falsche Ernährung - häufig gekoppelt an ein Zuviel an Nahrung - und durch fehlende körperliche Aktivität kommt es zu Übergewicht. Übergewicht fördert die Insulinresistenz maßgeblich, da die Fettzellen, vor allem am Bauch, Hormone bilden, die das Insulin in seiner Wirkung abschwächen. Langfristige Folgen sind steigender Blutzucker und schließlich der Typ-2-Diabetes. Ist dieses Stadium erreicht, fällt eine zusätzliche Fettstoffwechselstörung und eine damit verbundene Erhöhung der Blutfette besonders ins Gewicht. Wegen der verminderten Insulinwirkung im Körper des
Diabetikers kann der Blutzucker nicht richtig verwertet werden. Deshalb
wird zur Energiegewinnung häufig vermehrt Fett abgebaut, das sich
dann in erhöhten Blutfettwerten wiederfindet. |
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